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Ernährung

Die Fressgewohnheiten der Katze

Im "Waltham Centre for Pet Nutrition", einem Forschungszentrum nördlich von Cambridge in England, wird die Ernährung von Katzen wissenschaftlich erforscht. Durch Beobachtung mit Infrarot-Kameras mit Zeitraffer rund um die Uhr hat man festgestellt, dass Katzen innerhalb von 24 Stunden in nahezu gleichen Abständen 36mal zum Fressen an den Napf gehen:

  • Die Katze ist ein Beutetierfresser. Sie frisst nicht nur das Fleisch der Beute, sondern auch den Darm mitsamt Speisebrei und den darin enthaltenen Kohlenhydraten.
  • Am liebsten fressen Katzen Futter, das entsprechend ihrer Körpertemperatur etwa 38 Grad warm ist.
  • Sie bestehen auf Abwechslung oder kaprizieren sich auf ganz Bestimmtes.
  • Reste lässt sie liegen: sie will es immer frisch.
  • Katzen lassen sich beim Fressen Zeit, sie schlingen nicht.
  • Katzen in der Wildnis fressen gerne unbeobachtet. Sie lassen auf die Mahlzeit eine längere Ruhepause folgen.
  • Die Verlockung Zucker lässt sie gleichgültig.
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Junge Katzen richtig füttern

Wer sich eine Katze hält, muss sie richtig ernähren. Die Menge der Mahlzeiten finden Sie auf der jeweiligen Verpackung. Diese Tabelle zeigt Ihnen, in wie viele Mahlzeiten über den Tag verteilt die entsprechende Menge gefüttert werden sollte. Die Entwöhnung der Kätzchen sollte mit der zehnten bis zwölften Woche abgeschlossen sein. Schon während dieser Zeit kann Fertignahrung zugefüttert werden.

Für Jungkatzen und Katzenmütter während dem Stillen sollte spezielles "Kitten"-Futter gekauft werden, welches die richtige Zusammensetzung für das Jungtier bzw. seine Mutter aufweist.

Alter Fütterung pro Tag Gewicht der Katze in kg. ca.
6. - 12.Woche 6 0,6
3. Monat 5 0,9
4. Monat 4 1,2
5. Monat 3 1,5
Ab dem 6. Monat sollte Ihre Katze 1-2 mal am Tag gefüttert werden.
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Katzen ab 8 Jahren richtig füttern

Jede Altersstufe bringt Veränderungen im Organismus mit sich. Bei Katzen ab 8 Jahren verändern sich die Organfunktionen, und der Stoffwechsel beginnt, sich umzustellen - was man ihnen äusserlich nicht ansieht. Dadurch werden die Nährstoffe, die sie aufnehmen, anders verwertet als bei jungen Katzen. Die Zusammensetzung der Nahrung muss deshalb auf diese Veränderung abgestimmt sein - nur dann ist das Wohlbefinden einer älteren Katze gewährleistet. Eine Katze ab 8 Jahren hat den gleichen Energie- und Proteinbedarf wie eine zweijährige. Durch die Umstellung des Stoffwechsels in diesem Lebensabschnitt können sich jedoch die Haut- und Fellbildung verändern. Deshalb benötigen Katzen ab dem achten Lebensjahr besonders viel Vitamine aus dem Vitamin B-Komplex, da diese Haut und Fell weiterhin gesund und glänzend erhalten. Hierfür gibt es wiederum spezielles "Senior"-Katzenfutter.

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Was heisst artgerechte Katzenernährung?

Jede Katze muss so ernährt werden, dass ihr Nährstoffbedarf voll gedeckt wird. Eine artgemäss gefütterte, gesunde Katze ist an ihrer Umgebung interessiert, hat klare Augen und ein dichtes, glänzendes Fell. Mit der Nahrung nimmt die Katze die Nährstoffe auf, die sie benötigt, um zu leben. Gleich ob sie atmet, schleicht, läuft, springt, miaut oder schnurrt, sie verbraucht Energie. Diese steckt in den chemischen Bausteinen der Nahrungsmittel. Bei der Katze stellen vor allem Fette die Energiequellen dar, welche der Körper braucht, damit

  • die Körpertemperatur ständig bei etwa 38,5 Grad gehalten wird,
  • die Muskulatur bewegt werden kann,
  • das Nervensystem optimal funktioniert,
  • das Wachstum bei jungen Tieren gewährleistet ist.

Kohlenhydrate sind für die Katze kein lebensnotwendiger Nährstoff, dienen in geringen Mengen aber auch als Energielieferant. Eiweisse (Proteine) sind unbedingt erforderliche Nährstoffe, da sie Aminosäuren bereitstellen, die neben vielen weiteren Aufgaben für das Wachstum und die Neubildung von Körpergewebe verantwortlich sind. Die Katze braucht sehr viel Eiweisse, pro Kilogramm Körpergewicht doppelt soviel wie beispielsweise ein Hund. Den Körper von Katze und Mensch vereint eine Besonderheit, ein altes Gesetz der Natur: Überschüssige Energie wird nicht in Form von Wärme abgegeben, sondern in Fett umgewandelt und gespeichert. Früher konnte man damit für schlechte Zeiten vorsorgen, was heute in den Wohlstandsgesellschaften wohl nicht mehr gilt.

Für uns und unsere Katzen gilt vielmehr: Wer zuviel isst, wird dick. Und: Wer falsch isst, wird krank. Es kommt daher nicht nur auf die richtige Menge der Grundnährstoffe an - sie müssen auch im richtigen Verhältnis zueinander stehen.

Fazit: Die Katze muss eiweissreich ernährt werden, in ihrer Ration sollten ausserdem ausreichend Fett, Taurin, Spurenelemente und Vitamine enthalten sein. Es können durchaus (wenige) Kohlenhydrate enthalten sein, diese müssen aber leicht verdaulich sein, was praktisch nur bei Reis zutrifft. Zucker gehört nicht auf den Speiseplan von Katzen. In idealer Weise wird diese Kombination heute als Fertignahrung angeboten. Auch wenn unsere Katze Kuchen oder Reispudding frisst, gerne Mehl- oder Sahnesaucen schlabbert, wenn sie auf Kalbsleberwurst scharf ist - das alles bekommt ihr nicht. Eine Katze ist weder ein Resteverwerter noch ein Delikatessenschlucker. Sie muss eine ausgewogene und artgerechte Nahrung bekommen.

Bei der Fertignahrung, ob Trocken- oder Nassfutter, ist unbedingt auf eine gute Qualität mit (mindestens) 60% Fleisch oder Fisch zu achten. Das Trockenfutter sollte etwa 30% Rohprotein und 15 - 20% Rohfett enthalten. Beim Nassfutter sollten mindestens 10% Rohprotein und 2,5 - 4% Rohfett enthalten sein. Solche Fertignahrung ist beim Tierarzt oder im Zoofachgeschäft erhältlich. Da die Katze davon mengenmässig weniger braucht, sind die Mehrkosten pro kg Futter schon fast ausgeglichen. Weil bei gutem Futter alle Inhaltsstoffe gut verdaulich sind, gibt es weniger Kot, was wiederum eine Ersparnis beim Katzenstreu mit sich bringt. In billigem Katzenfutter vom Supermarkt ist oft nur etwa 4% Fleisch oder Fisch, dafür aber jede Menge Kohlenhydrate und Wasser (Nassfutter) enthalten.

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Typische Fehler in der Katzenernährung

1. Nahrung auf Sparflamme

Wenn die Katze Tischreste bekommt, die viel zu wenig hochwertiges Eiweiss enthalten, wenn man ihr Futter mit qualitativ minderwertigem Eiweiss gibt, so dass die essentiellen Aminosäuren fehlen, dann wird die Katze mager, ihr Fell wird struppig und glanzlos, sie wird appetitlos und teilnahmslos. Das alles sind Anzeichen für eine Mangelernährung. Junge Katzen leiden bei minderwertigem Futter mit geringwertigem Eiweiss unter Wachstumsstörungen.

2. Die Nur-Fleisch-Fütterung

Reine Fleischfütterung ist ungesund, denn Fleisch enthält zu wenig Kalzium, so dass ein Kalziummangel auftritt. Das bedeutet für junge Katzen fehlerhaften Skelettaufbau mit Neigung zu Knochenbrüchen. Brechen Wirbelknochen, sind Lähmungen die Folge. Erwachsene Katzen, wenn sie nicht gerade trächtig sind, überstehen zwar Kalziummangel besser, bauen aber zum Ausgleich in den Knochen enthaltenes Kalzium ab, und das führt zu Knochenerweichungen.

3. Viel Leber ist für die Katz’

Katzen mögen zwar Leber gern, aber eine übermässige Leberfütterung kann zu einer Vitamin-A-Vergiftung führen, die sich in Gelenkstarre und Lahmen infolge von Knochenwucherungen, besonders am Hals und den Gliedmassen, äussert.

4. Rohes Fleisch birgt Gefahren

Parasiten, Viren oder bakterielle Krankheitserreger wie Salmonellen können darin enthalten sein. Katzen sollen kein rohes Fleisch oder rohe Innereien bekommen. Parasiten, virale oder bakterielle Krankheitserreger wie Salmonellen sind wieder mehr verbreitet. Vor allem in rohem Schweinefleisch tritt ein Virus auf, das zu der für Katzen stets tödlich verlaufenden Aujeszkyschen Krankheit führt. Deshalb kann Rohfütterung ein schwerer Fehler in der Katzenernährung sein. Sicherer ist Fertignahrung in Dosen oder Schalen, weil sie stets keimfrei ist.

5. Katzen und Milch

Milch ist kein Getränk, sondern Nahrung. Allerdings enthält sie viel Milchzucker (Lactose), der von den Verdauungsfermenten der Katze nur unvollständig gespalten werden kann. Dabei kann es durchaus zu schweren Durchfällen kommen. Es gibt aber auch eine speziell aufbereitete Milch für Katzen.

6. Für die Katze nur Selbstgekochtes

Die ausschliessliche Fütterung von selbst bereitetem und selbst gekochtem Futter ist gut gemeint, aber meist schlecht getan. Durch zu langes Kochen werden beispielsweise die Vitamine A und B1 weitestgehend zerstört. Da eine selbst gemachte Mahlzeit nie in ihrer Zusammensetzung ausgewogen ist, treten irgendwann die schon beschriebenen Folgen von Fehlernährung auf.

Nun kann man von keinem Katzenhalter erwarten, dass er die Zusammensetzung der Nahrung bis in die Aminosäuren genau kennt und sie fachmännisch berechnet und zusammenstellt. Man hat bisher erst in wenigen wissenschaftlichen Instituten untersucht, was die Katze überhaupt zur richtigen Ernährung benötigt. Die Ergebnisse machen ganz deutlich, wie schwierig es ist, eine Katzennahrung richtig zusammenzustellen. Der sicherste Weg zur vollständigen Versorgung mit allen Nährstoffen führt über Fertignahrung vom Tierarzt oder vom Zoofachgeschäft.

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Knochen sind nichts für Katzen

Bei Knochen ist grosse Vorsicht geboten. Spitzbrechende Knochen können gefährliche Verletzungen in der Mundhöhle und im Verdauungstrakt hervorrufen. Als Mineralstofflieferant sind Knochen zudem völlig ungeeignet. Ausserdem brauchen mit Fertignahrung ernährte Katzen keine zusätzlichen Mineralstoffe - sie werden mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt.

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Katzen knabbern gerne Gras

Zum einen die Spitzen, zum anderen die ganzen Halme. Die benötigen sie offenbar als Hilfe, um die Haarballen, die sich in ihrem Magen aus den Haaren bilden, die sie bei der täglichen Fellpflege geschluckt haben, wieder auszuwürgen. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Katze mit dem Gras auch bestimmte Stoffe (Vitamine) aufnimmt. Da Wohnungskatzen und auch die meisten Grossstadtkatzen kaum an Wiesen oder grasbewachsene Wegränder kommen, müssen wir ihnen eine Ersatzwiese schaffen. Man sät am besten in eine flache Schale oder in einen Blumenkasten "Katzengras", das man im Handel bekommt. Mit dieser Wiese im Haus verhindert man, dass sich die Katze an Zimmerpflanzen bedient, was weder ihr noch den Pflanzen gut bekommt.

Darf die Katze in den Garten, müssen wir auf alle Unkrautvernichtungsmittel und andere Gifte verzichten.

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Quelle der Texte:
Waltham Cat-Care
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